Heiligabend - Geschichte und Bedeutung

Heiligabend – Höhepunkt und Abschluss der Adventszeit

Nach seiner ursprünglichen Bedeutung versammelt sich die christliche Gemeinschaft am Heiligabend, um die bevorstehende Geburt von Jesus Christus zu feiern. In der modernen Adventszeit beendet er nach katholischen (nicht mehr fest vorgeschriebenen) Regeln die Fastenzeit. Menschen ohne christliche Orientierung begehen ihn als ersten Festtag mit Bescherung, feinen Weihnachtsmenüs und lichterfüllten Weihnachtsdekorationen.

Zeitpunkt der Feier des Heiligen Abends

Mit dem Vorabend vor dem 25. Dezember endet seit Einführung des katholischen Kirchenjahres das einstige Fastengebot. Obwohl dieses Gebot schon vor Jahrhunderten aufgehoben wurde, bleibt der Heilige Abend glaubensübergreifend ein teilweise „stiller Tag“. Familien und Freunde treffen sich. Es findet für Kinder (und heute auch Erwachsene) die Bescherung statt. Mit einem möglichst schnell zubereiteten Gericht wird der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage gedacht.

Auch in evangelischen Kirchen finden Krippenspiele, eine Christvesper und spätabends eine Christmette statt. Geändert hat sich im Laufe der Geschichte der Zeitpunkt der Bescherung. Ursprünglich sollten „brave Kinder“ am Morgen des 25.12., also am Morgen des ersten Weihnachtstages, beschert werden. Doch der moderne Alltag erlaubt dies in vielen Familien nicht.

Also ist es inzwischen üblich, am Heiligabend zuerst die Kinder unter dem Weihnachtsbaum zu bescheren und anschließend gemeinsam das Abendessen einzunehmen. In manchen christlichen Ländern hat sich der Brauch erhalten, und die Geschenke werden heimlich in der Nacht ausgeteilt.

Grund für die Feierlichkeiten am Heiligabend

Ursprünglich zeigen christliche Menschen in ihrer religiösen Gemeinschaft damit ihre Vorfreude auf die Geburt von Jesus Christus. Der Heiligabend als Übergangstag zwischen der Adventszeit und den weihnachtlichen Feiertagen wird auch als „Vigilen“ begangen. Dieses Wort bedeutet, dass mit Nachtwachen der ersehnten Heiligen Geburt entgegengefiebert wird. Im christlichen Glauben wird Jesus Christus als Erlöser auf der Erde geboren und vergibt die Sünden der Menschen anstelle seines Heiligen Vaters.

Das Weihnachtsthema in Christvesper, Krippenspiel und Christmette lautet seit Jahrtausenden Vergebung, Nächstenliebe und Vorfreude auf göttlichen Beistand. Die Weihnachtsbräuche der Adventszeit werden allerdings nicht nur von Christen zelebriert. Vor allem die Bescherung und die festlichen Weihnachtsmenüs finden auch in nichtchristlichen Familien statt.

Mindestens evangelische Weihnachtsveranstaltungen am Heiligabend werden auch von ihnen rege besucht. Statistisch sind sie in vielen Regionen und Ländern damit die ganzjährig bestbesuchten Veranstaltungen in christlichen Gotteshäusern.

Bedeutung der festlichen Gestaltung des Heiligen Abends

In der Christnacht warten Hirten, Könige und alle Menschen auf die Geburt eines Kindes, das von den Mächtigen seiner Zeit nach der Legende eigentlich getötet sein sollte (Bibelgeschichte um Herodes und den „Tag der unschuldigen Kinder“). Allein sein Überleben bedeutet seine göttliche Bestimmung nach dem christlichen Glauben. Für Menschen ohne religiösen Bezug ist der Heiligabend schon ein Feiertag. Daran ändert seine Bedeutung als Vorabend und Christnacht nichts. Kinder und Erwachsene freuen sich auf Geschenke, ein Wiedersehen und die besonderen Menüs zur Weihnachtszeit.

Vor allem der Gedanke der Adventszeit von Nächstenliebe, Großzügigkeit und gemeinsamer Freude verleiht dem Heiligabend seine besondere Bedeutung über den christlichen Glauben hinaus. Eigentlich ist der Heilige Abend noch kein Feiertag. Doch in Firmen und Behörden hat sich seine Bedeutung als „stille Zeit“ vor Weihnachten eingebürgert. Spätestens um 14 Uhr schließen Geschäfte. Alle Menschen haben ab jetzt eine freie Zeit. In gastronomischen Betrieben aller christlich orientierten Länder darf ab nun nur weihnachtliche Musik gespielt werden.

Fazit:
Der Heiligabend steht ursprünglich für das Ende der entbehrungsreichen Adventszeit. In christlich orientierten Ländern beginnt schon jetzt ab spätestens 14 Uhr die festliche Weihnachtszeit. Christen katholischen und evangelischen Glaubens wachen mit Christvesper, Bescherung und Christmette bis zum Morgen des 25.12., der Geburt von Jesus Christus. Menschen ohne christliche Orientierung freuen sich über den teilweise „stillen Abend“ vor den eigentlichen Weihnachtstagen.

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