Christbaumkugeln - Herkunft einer beliebten Weihnachtstradition

Christbaumkugeln – Geschichte und Brauchtum

Ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbaum? Für die meisten Menschen ist das kaum denkbar. An diesen Baum gehören natürlich die Weihnachtskugeln, die vielen Menschen als Christbaumkugeln bekannt sind. Sie glänzen in Rot, Gold oder einer anderen Farbe und bringen die Weihnachtsfeiertage zum Leuchten.

Woher kommt der Brauch, den Weihnachtsbaum mit Christbaumkugeln zu schmücken?

Der Weihnachtsbaum ist ein Symbol für den Paradiesbaum, weshalb er früher mit Äpfeln geschmückt wurde. In Norddeutschland war es noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts üblich, die Äpfel am Weihnachtsbaum mit den Figuren Evas und Adams und der Schlange zu ergänzen. Nach und nach wurden die Äpfel durch gläserne Kugeln ersetzt, die ihre Heimat in Thüringen haben.

Die ersten Kugeln aus Glas wurden dort in der Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt, womit die Christbaumkugeln Geschichte ihren Lauf nahm. Damals wurden die Kugeln noch mit einer Legierung aus Blei und Zinn verspiegelt, allerdings ersetzte Justus von Liebig diese gesundheitsschädliche Mischung im Jahre 1870 durch eine Silberlösung. Von Thüringen aus haben sich Christbaumkugeln aus Glas in der ganzen christlichen Welt verbreitet. Noch heute stellt man sie in Lauscha, der Glasbläserstadt, in alter Tradition her.

Christbaumkugeln Rot Gold
Christbaumkugeln in den Farben Rot und Gold

Wie veränderte sich der Brauch im Laufe der Zeit?

Früher wurden die Christbaumkugeln verehrt und gehütet. Von Generation zu Generation gab man die Kugeln in der klassischen roten, goldenen oder silbernen Farbe weiter. Sie waren sehr wertvoll, sodass es sich kaum eine Familie leisten konnte, sich ständig neue Christbaumkugel-Sätze zu kaufen.

Im Laufe der Zeit wandelte sich dieser Brauch. Neben den Originalen aus Thüringen, die immer noch zu hohen Preisen gehandelt werden, gibt es seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts auch viele preiswertere Kugeln, die nicht einmal mehr aus Glas, sondern aus Kunststoff bestehen. Sie werden industriell im Spritzgussverfahren gefertigt. Zunächst entstehen so Halbkugeln, die man dann miteinander verschweißt. Die Ausgansmaterialien sind günstig und die Kugeln lassen sich in hoher Stückzahl produzieren, sodass sie dementsprechend preiswert sind.

In Thüringen ist das bis heute anders, denn dort werden Christbaumkugeln nach wie vor nach alter Christbaumkugeln Tradition aufwendig mundgeblasen und mit der Silbernitrat-Lösung verspiegelt. So entsteht ein zeitlos schönes Familienerbstück.

Welche Farben kommen heutzutage am häufigsten vor?

Die klassischen Farben für Christbaumkugeln sind sicher Gold, Silber und Rot. Viele Menschen schmücken ihren Weihnachtsbaum noch immer mit den traditionellen Farben und lassen sich von aktuellen Trends da nicht beeinflussen. Tatsächlich wirken die dunkelroten Kugeln am Tannenbaum einfach am besten, weil das dunkle Rot die Komplementärfarbe zum Tannengrün ist.

Gerade für natürliche Kombinationen mit Pfeffernüssen und Holzschmuck ist die dunkelrote Farbe gut geeignet. Zudem passt es gut zum eleganten und feierlichen Gold sowie zum kühlen, edlen Silber. Es gibt aber auch Menschen, die mit der Zeit gehen und sich jedes Jahr neue und angesagte Glaskugeln für den Weihnachtsbaum kaufen.

Sie entscheiden sich beispielsweise für Christbaumkugeln in Blautönen, in reinem Weiß oder in Cremeweiß. Darüber hinaus werden heutzutage auch viele weitere Farben wie Pastelltöne, Gelb, Pink oder Grün angeboten. Wer unsicher ist, sollte maximal drei verschiedene Farbtöne mixen und ausgefallene Farbnuancen immer mit goldenen oder silbernen Kugeln kombinieren. Dann erstrahlt der Weihnachtsbaum auch wirklich in einem festlichen Glanz.

Welche anderen Formen des Glasschmucks werden zum Schmücken verwendet?

Christbaumkugeln sind nicht der einzige Glasschmuck, der heute zum Schmücken des Weihnachtsbaumes eingesetzt wird. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, um den Christbaum mit Schmuck aus Glas zu dekorieren. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Kleine Weihnachts- oder Schneemänner
  • Sterne
  • Zapfen
  • Mini-Tannenbäume
  • Engel
  • Rentiere
  • Eichhörnchen
  • Teddybären
  • Glocken
  • Schneeflocken
  • Vögel

Oftmals werden diese Glasfiguren und -symbole zusätzlich zu den klassischen Christbaumkugeln am Weihnachtsbaum befestigt.

Fazit

Christbaumkugeln sind ein Muss für jeden Weihnachtsbaum. Der Brauch, den Tannenbaum mit Glaskugeln zu schmücken, geht darauf zurück, dass der Weihnachtsbaum früher mit roten Äpfeln verziert wurde. Die wenigsten Menschen wissen, dass die ersten Christbaumkugeln in Thüringen hergestellt wurden.

Heute gibt es die Kugeln nicht mehr nur in Rot, Gold und Silber, sondern in unzähligen Farben, Mustern und Formen sowie auch aus verschiedenen Materialien. Bei der Auswahl können Sie sich entweder ganz an den klassischen Varianten orientieren oder zu auffälligen und außergewöhnlichen Kugeln greifen – ganz nach Ihrem Geschmack.

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