Weihnachtsbräuche – Herkunft und Bedeutung

Woher stammen unsere Weihnachtsbräuche?

Ohne ihre zahlreichen Bräuche wäre die Weihnachtszeit nur halb so schön. Doch wer hat eigentlich den Weihnachtsmann erfunden? Wieso sind Weihnachtspyramiden im Erzgebirge so beliebt? Und was hat es mit dem Kuss unter dem Mistelzweig auf sich?

Jeder hat sich schon einmal gefragt, welche Bedeutung und welchen Ursprung die beliebten Weihnachtsbräuche haben. In den folgenden Abschnitten erläutern wir Ihnen die wichtigsten Weihnachtsbräuche, ihre Geschichte und ihre Bedeutung.

Weihnachtsbaum

Zu den beliebtesten Weihnachtsbräuchen gehört natürlich der Weihnachtsbaum. Dieser Brauch lässt sich auf ein altes Brauchtum zurückführen. Einst hingen die Menschen immergrüne Tannenzweige auf und wollten damit die bösen Geister aus ihrer Wohnung fernhalten.

Erst im 15. Jahrhundert entwickelte sich der Weihnachtsbaum, wie wir ihn heute kennen, zu einem Brauch. In alten Schriften findet man Informationen darüber, dass man zu jener Zeit begann, Bäume im Wald abzusägen und festlich zu schmücken. Dieser Brauch hat sich mittlerweile auf der ganzen Welt durchgesetzt.

Weihnachtsmann

Im 16. Jahrhundert entstand der Weihnachtsmann. Er war damals ein bewusst erzeugtes Kunstprodukt und sollte als Gegensatz zum Heiligen Nikolaus dienen. Seine Optik war nicht festgelegt, sondern unterlag immer den zeitgenössischen Einflüssen. 1932 prägte eine Werbekampagne von Coca-Cola jedoch das Aussehen des Weihnachtsmannes erheblich. Heute stellen wir uns nahezu überall auf der Welt darunter einen bärtigen, fülligen älteren Mann in einem rot-weißen Weihnachtsmann Kostüm vor.

Küssen unter dem Mistelzweig

Haben Sie zur Weihnachtszeit auch schon einmal ein Paar beobachtet, das sich unter einem hängenden Zweig geküsst hat? Oder haben Sie Ihren Partner vielleicht sogar selbst schon einmal unter einem solchen Zweig geküsst?

Dieser sogenannte Kuss unter dem Mistelzweig soll dazu führen, dass das Paar ein Leben lang glücklich bleibt. Wie bei so vielen Weihnachtsbräuchen reicht die Geschichte des Mistelzweig-Kusses weit in die Vergangenheit zurück. Seit jeher war die Menschheit vom Mistelzweig fasziniert. Die Pflanze symbolisiert Glück, Mut, Fruchtbarkeit und Gesundheit. Wer sich darunter küsst, möchte sich diese Werte oft für die eigene Partnerschaft sichern.

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Adventskranz

In der Adventszeit zünden viele Menschen an jedem Sonntag eine weitere Kerze auf dem Adventskranz an. Auf diese Weise verdeutlichen sie, dass der Heiligabend immer näher heranrückt. Der Hamburger Theologe Wiechern gilt als Erfinder des Adventskranzes. In der Weihnachtszeit kümmerte er sich um elternlose Kinder. Sie fragten voller Aufregung immer wieder, wann endlich der Heiligabend komme.

Daraufhin entschied er in einem Jahr, 24 Kerzen aufzustellen. Sobald auch die letzte Kerze brannte, war der Heiligabend gekommen. Die größten Kerzen waren dabei stets die Kerzen für die heiligen Sonntage der Vorweihnachtszeit. Deshalb besitzt der Adventskranz, der heute in vielen Haushalten die Tische dekoriert, auch die vier großen Kerzen für die vier Sonntage vor Weihnachten.

Weihnachtsbeleuchtung

Die Beleuchtung spielt in der Weihnachtszeit ebenfalls eine große Rolle. Schon seit dem 13. Jahrhundert ist die Weihnachtszeit untrennbar mit einer warmen Beleuchtung verbunden. Gerade in der dunklen Jahreszeit sehnten sich die Menschen nach Wärme und Licht. Kerzen und Lichterketten dürfen in der Weihnachtszeit bis heute niemals fehlen.

Weihnachtspyramide

Gerade im Erzgebirge gibt es in beinahe jedem Haus eine Weihnachtspyramide. Sie hat ein Flügelrad, das durch Kerzenflammen angetrieben wird und permanent rotiert. Auf der Weihnachtspyramide befinden sich meist Tiere oder christlich-religiöse Figuren, die durch die Flügel im Kreis laufen.

Dieser weihnachtliche Brauch zaubert besonders bei Kindern ein Leuchten in die Augen, erfreut sich aber auch bei vielen Erwachsenen einer großen Beliebtheit.

Fazit
Gesellschaft, Harmonie, Liebe und das Zusammensein mit den Liebsten ist für die meisten Menschen das Wichtigste am Weihnachtsfest. Aber erst die vielen Weihnachtsbräuche sorgen für die besinnliche Stimmung, die wir so an Weihnachten lieben. Beim Schmücken des Weihnachtsbaumes lassen sich unnötige Streitereien vergessen.

Die Weihnachtsbräuche machen es uns leicht, uns wieder auf die wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren: unsere Familie und unsere Freunde. Dabei ist es gar nicht so wichtig, ob die Weihnachtsbräuche tatsächlich alt hergebracht sind oder doch nur von der Werbeindustrie erfunden wurden.

Was zählt, ist, dass wir Freude an den Weihnachtsbräuchen haben und sie uns Jahr für Jahr ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

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