Weihnachtsbaum Geschichte: Daher stammt der beliebte Brauch

Die Geschichte des Weihnachtsbaumes – Ursprung und Brauch

Für uns ist er wohl das beliebteste Symbol der Weihnachtszeit: der Weihnachtsbaum. Ob klein oder groß, bunt oder einfarbig, auffallend oder schlicht – Weihnachtsbäume in allen Farben schmücken die Wohnzimmer und lassen sie festlich strahlen, und auch in den Geschäften und Einkaufsstraßen kommt man im Dezember nicht daran vorbei.

Einen christlichen Ursprung hat der Weihnachtsbaum allerdings nicht, denn nach der Überlieferung wurden die ersten Bäume erst im 15. Jahrhundert aufgestellt. Ursprünglich war er eher ein Symbol der Protestanten, nicht aber des katholischen Weihnachtsfestes.

5 interessante Fakten zur Weihnachtsbaum Geschichte

  • Der Weihnachtsbaum unserer Zeit stammt eigentlich aus einer heidnischen Tradition.
  • Am Anfang war der Baum ein Symbol der protestantischen Weihnacht, erst im 19. Jahrhundert hielt er auch bei katholischen Familien Einzug.
  • Ab Ende des 19. Jahrhunderts brachten deutsche Adelsfamilien, Soldaten und Auswanderer den Weihnachtsbaum in die große weite Welt.
  • Das Aufstellen des Weihnachtsbaumes ist einer der beliebtesten Weihnachtsbräuche. Berühmte Weihnachtsbäume sieht man in New York, in London und in Rom.
  • Jedes Jahr werden allein in Deutschland rund 25 Millionen Weihnachtsbäume in den privaten Haushalten aufgestellt.

Heidnischer Ursprung des Weihnachtsbaumes

Heute geht man davon aus, dass die Weihnachtsbaum Tradition ihren Ursprung in einer heidnischen Tradition hat. Rund um den Zeitpunkt der Wintersonnenwende kamen grüne Zweige in die Häuser, die als Wintermaien ein Symbol für das Leben sein sollten. Sie sollten die bösen und dunklen Geister des Winters vertreiben und Fruchtbarkeit und Schutz bringen.

Ab dem ausgehenden Mittelalter kam dann der christliche Glaube dazu. Seinerzeit stellte man in der Kirche Bibelszenen nach, um dem gemeinen Volk den christlichen Glauben näherzubringen.

Hinzu kam eine Verbindung zum Paradiesbaum, unter dem sich Adam und Eva getroffen haben sollen. Aus dieser Kombination entstand zuerst ein Nadelbaum mit goldenen Kugeln, mit Gebäck und mit Nüssen als der ursprüngliche Typ des Weihnachtsbaums. Bis heute ist der Tannenbaum so etwas wie ein Symbol der Hoffnung ohne einen Bezug zu einer bestimmten Religion.

Erste Weihnachtsbäume in Deutschland im 15. Jahrhundert

Zum ersten Mal erwähnt wurde der Weihnachtsbaum im Jahr 1419 bei einer Bäckerzunft aus Freiburg. Mindestens ebenso interessant ist aber die Tatsache, dass die Stadt Riga schon im Jahr 2010 das 500. Jubiläum eines Weihnachtsbaumes feierte, wie wir ihn heute kennen. Ganz eindeutig zuzuordnen ist die Entstehung des Christbaum in zeitlicher und örtlicher Hinsicht also eher nicht.

Von grünen Zweigen im ganzen Haus bis zu einem Tannenbaum mit Baumschmuck war es nur ein kleiner Schritt. Die ersten Christbäume gab es wohl in Südwestdeutschland. Im Jahr 1535 hat man nach der Überlieferung in Straßburg schon mit Nadelbäumen zur Weihnachtszeit gehandelt.

Damals waren es vor allem Buchsbäume, Stechpalmen oder Eiben, in der ersten Zeit wurden sie ohne Kerzen in den Zimmern aufgestellt. Bis zum Jahr 1570 hatte sich der Brauch bis in den Norden durchgesetzt. In den Zunfthäusern in Bremen fand man Tannenbäume mit Äpfeln, Datteln und Nüssen geschmückt.

Kinder durften das Obst von den Bäumen nehmen und essen. Erst um das Jahr 1730 kamen Kerzen hinzu, wobei die Bäume zuerst ausschließlich in evangelischen Häusern zu finden waren und erst Anfang des 19. Jahrhunderts auch in katholischen Familien Einzug hielten.

Ausbreitung im 19. Jahrhundert über Europa hinaus

In der Zeit der Freiheitskriege gegen den französischen Kaiser Napoleon breiteten sich Weihnachtsbäume langsam von Deutschland aus in andere Länder aus. Sie wurden zu einem Weihnachtssymbol für alles Deutsche und wurden mehr und mehr als fester Bestandteil eines Weihnachtsfestes akzeptiert.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts brachten deutsche Adelsfamilien den Weihnachtsbaum zu den Höfen im Ausland in ganz Europa und bis nach Amerika. Auswanderer und Soldaten brachten ihn im 19. Jahrhundert schließlich auch in die sogenannte Neue Welt. Im Jahr 1891 wurde zum ersten Mal ein Weihnachtsbaum in Washington vor dem Weißen Haus aufgestellt, diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben.

Aktuelle Verbreitung des Weihnachtsbaum Brauch

Heute ist der Weihnachtsbaum nicht nur in ganz Europa ein Sinnbild für Weihnachten. Besonders berühmt ist wohl der Baum auf dem Trafalgar Square in London, wobei der Ursprung dieses Baums schon im Zweiten Weltkrieg liegt. So soll die Tanne immer aus Norwegen stammen und bis heute ein Symbol sein für den gemeinsamen Kampf von Großbritannien und Norwegen im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland.

Auch auf dem Petersplatz in Rom findet man einen riesigen Weihnachtsbaum, der in jedem Jahr von einem anderen Land eingeflogen wird. Die größte Berühmtheit dürfte wohl das Anzünden des Weihnachtsbaums in New York sein, das jedes Jahr zu einem Ereignis gemacht wird.

Wirtschaftliche Bedeutung des Weihnachtsbaum

Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Weihnachtsbaumes ist nicht zu unterschätzen. Jahr für Jahr werden allein in Deutschland etwa 25 Millionen Bäume aufgestellt – überwiegend in den Wohnzimmern des Landes. Der Baum ist in den meisten Familien der Mittelpunkt der weihnachtlichen Feiern.

Er wird meist sehr aufwändig geschmückt, und vor allem ist er der Platz, an dem die Weihnachtsgeschenke zu finden sind. Traditionell sind die Geschenke unter dem Baum versteckt, so dass sich die ganze Familie rund um den Weihnachtsbaum versammeln kann und Weihnachtslieder singen kann. Dazu wird an Heiligabend oft auch eine Krippe mit den Figuren der Weihnachtsgeschichte am Christbaum aufgestellt.

Ein besonderer Spaß ist es natürlich für Kinder, die nicht nur den Baum bestaunen, sondern dort ihre Geschenke auspacken dürfen. Dass dabei die ursprüngliche religiöse Bedeutung ein wenig in den Hintergrund gerät, mag man den Kleinen und auch den Großen verzeihen.

Weihnachtsbaum Dekoration: An Weihnachten wird der Baum als Mittelpunkt im Wohnzimmer geschückt

In kommerzieller Hinsicht ist sicher auch interessant zu sehen, wie sich die Dekoration des Weihnachtsbaums bis heute verändert hat. Kannte man früher nur rote, goldene und vielleicht grüne Christbaumkugeln, einen Stern auf der Spitze und eine einfarbige Lichterkette, gibt es Baumschmuck heute in allen Größen, Formen und Farben.

Jedes Jahr kommen neue Trends auf den Markt, eine ganze Industrie lebt davon. Schon lange gibt es nicht mehr nur den traditionellen Schmuck, sondern jedes Jahr scheinen neue Farben auf den Markt zu kommen, die nicht selten sogar extra für die Weihnachtszeit kreiert werden. Hinzu kommt, dass es Christbäume heute in allen Größen gibt.

Wer keinen echten Baum möchte, entscheidet sich vielleicht für einen kleinen künstlichen Baum, wobei diese Bäume heute so gefertigt sind, dass man sie kaum von echten Bäumen unterscheiden kann. Doch unabhängig davon, ob echter Baum oder nicht, ob traditioneller Schmuck oder nicht: Wohl niemand möchte um die Weihnachtszeit auf den Weihnachtsbaum als wunderschönes Symbol des Weihnachtsfest verzichten.

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Titelbild: Weihnachten um 1850, Illustration von Ludwig Richter