Weihnachten in Mexiko: Feste, Bräuche & Traditionen

¡Feliz Navidad! – Wie feiert man Weihnachten in Mexiko?

Religion spielt in Mexiko im Alltag auch heute noch eine große Rolle. Besonders spürt man bei einem kirchlichen Fest wie Weihnachten.

Es gibt eine ganze Reihe von Traditionen in der Vorweihnachtszeit, die wir auch in Deutschland gut kennen. Andere Bräuche sind uns nicht so geläufig. Trotzdem sind die Feiertage zum Jahresende in dem warmen Land ein Erlebnis.

La noche buena – Essen und Familie Weihnachten 
La noche buena – Essen und Familie Weihnachten 

Vorweihnachtszeit in Mexiko

Die Vorweihnachtszeit hat in Mexiko eine ähnlich wichtige Bedeutung wie in Deutschland. In den großen Metropolen wie Mexiko Stadt beginnen die ersten Feierlichkeiten schon Mitte bis Ende November. Dann werden Straßen und Häuser geschmückt, und die Vorbereitungen für das anstehende Familienfest beginnen.

Mexikanische Weihnachtstraditionen

Die typischen Traditionen der Mexikaner zeigen, wie wichtig Religion im Alltag ist. Manche erinnern an eine lebhafte und laute Fiesta Mexicana, wie wir sie uns vorstellen. Der eine oder andere Brauch ist für uns eher fremd, entspringt aber der mexikanischen Kultur und passt deshalb sehr gut in das faszinierende Land.

Die Posadas

Posada bedeutet auf Deutsch „Herberge“. Die Posadas markieren den offiziellen Beginn der Feierlichkeiten am 16. Dezember. Posadas finden in allen größeren und kleineren Städten statt, dabei stellt man die Suche von Maria und Joseph nach einer Unterkunft für die Nacht nach.

Zwei Personen verkleiden sich als Maria und Joseph und ziehen an den Häusern vorbei, um dort um Einlass zu bitten. Dabei werden sie von anderen Personen begleitet, die Kerzen in den Händen halten und Weihnachtslieder singen.

Nacimientos

Nacimientos sind Weihnachtskrippen. Sie sind in Mexiko ähnlich wie die Posadas eine sehr wichtige Tradition. Vervollständigt werden die Nacimientos mit mehreren weihnachtlichen Figuren wie zum Beispiel Maria und Josef.

Nacimientos mit Figuren
Weihnachtskrippen haben eine große Bedeutung in Mexiko

Der Aufbau der Nacimientos ist relativ aufwändig, er erstreckt sich über die gesamte Weihnachtszeit. So ist es eine Tradition, dass das Jesuskind erst am 24. Dezember in die Weihnachtskrippe gelegt wird.

Am 5. Januar kommen dann die Heiligen Drei Könige noch dazu, erst dann sind die Nacimientos für die Mexikaner komplett. Eine Weihnachtskrippe bleibt in der Regel bis zum 02. Februar stehen, erst danach baut man sie ab.

Pastorelas

Auch die Pastorelas gehören zu den typisch mexikanischen Bräuchen, die man in anderen Teilen der Welt weniger kennt. Eine Pastorela ist ein Theaterstück, hier wird die Reise der Hirten nach Bethlehem nachgestellt.

Auf ihrer Reise müssen die Hirten verschiedenste Abenteuer überstehen und Hindernisse überwinden, die ihnen der Teufel nach der Tradition in den Weg legt. Dabei erhalten sie tatkräftige Hilfe von kleinen Engeln, damit sie dem Jesuskind ihre Geschenke am Ende doch noch überbringen können.

Piñatas

Piñatas sind kleine Süßigkeiten, die es nicht nur an Weihnachten gibt. Sie gehören zu den typisch mexikanischen Traditionen, die besonders für Kinder wichtig sind. Eine Piñata ist eine mit Krepp umwickelte Figur, häufig in Form eines Sterns. Sie ist gefüllt mit kleinen Naschereien, mit Gebäck oder mit etwas Obst.

Kinder versuchen mit verbundenen Augen, Piñatas mit einem Stock zu treffen
Kinder versuchen mit verbundenen Augen, Piñatas mit einem Stock zu treffen

Nach der Tradition muss eine Piñata von den Kindern zerschlagen und dadurch geöffnet werden. Dabei gilt das „Recht des Stärkeren“, denn die größeren Kinder haben meistens die besseren Chancen, den Inhalt einer Piñata zu ergattern.

Beleuchtete Weihnachten in Mexiko

Bunte Lichterketten gehören zu einer Weihnachtsfeier in Mexiko genauso dazu wie die Weihnachtsgeschenke. Die Dekorationen dürfen durchaus recht bunt und großzügig ausfallen.

Das Haus der Nachbarn ist ebenso geschmückt wie die Straßen und die offiziellen Gebäude im ganzen Land. Diese Tradition haben die Mexikaner aus Europa mitgebracht, allerdings wird sie in ganz Amerika häufig noch ausgefallener gefeiert als in Europa.

Heiligabend: Nochebuena

Der Heiligabend heißt auf Spanisch „Nochebuena“. Ähnlich wie in Europa beginnt die eigentliche Festivität am 24. Dezember. Dann trifft sich die ganze Großfamilie zu Hause, es gibt leckeres Essen und Geschenke für die Kinder.

Einen Weihnachtsbaum stellen die Mexikaner übrigens eher selten auf. Weitaus wichtiger als der Baum sind die Nacimientos, die Weihnachtskrippen. Sollten Sie in Mexiko an Weihnachten einen Baum sehen, ist dieser wohl nur in wenigen Fällen echt.

Ähnlich wie in anderen Ländern auf dem amerikanischen Kontinent schwört man in Mexiko auf künstliche Bäume, die bunt und auffallend beleuchtet sind.

Es gibt keinen Weihnachtsmann in Mexiko!

Für kleine wie große Kinder in Deutschland spielt der Weihnachtsmann eine große Rolle. Er bringt die Geschenke, ohne ihn ist Weihnachten schlicht nicht vorstellbar. Ganz anders ist es für die mexikanischen Kinder, denn sie kennen den Weihnachtsmann nicht. Es gibt in Mexiko also keinen Weihnachtsmann.

Natürlich heißt das nicht, dass die Kleinen auf Geschenke verzichten müssen. Sie werden an Heiligabend natürlich trotzdem verteilt, wobei es hier sicher helfende Hände von Erwachsenen gibt, die bei der Bescherung und der Verteilung der Geschenke gerne ihren Beitrag leisten.

Essen an Weihnachten in Mexiko

Wie in vielen anderen Ländern auch steht Essen bei den meisten Menschen über die Feiertage hoch im Kurs. Das gilt unabhängig davon, ob Sie mit Ihren Kindern, den Großeltern und den Schwiegereltern feiern, ob Sie Gäste zu sich einladen oder ob Sie auswärts in ein Gasthaus gehen. Das spanische Abendessen findet traditionell spät statt, da macht auch der Heiligabend keine Ausnahme.

Auf dem Speiseplan steht dann gerne Truthahn. Allerdings haben die meisten Familien ihre ganz eigenen Festspeisen mit ihren sehr persönlichen Rezepten. Wenn Sie also über Weihnachten zu Besuch in Mexiko sind und das Glück haben, im privaten Rahmen zu feiern, erleben Sie ganz sicher die eine oder andere Überraschung bei den festlichen Speisen.

Rosca de Reyes
Rosca de Reyes: Das ovale Brot ist Gelee-Süßigkeiten dekoriert. Im Inneren befindet sich eine kleine Figur des Jesuskindes.

Das Fest geht länger! Der Tag der Heiligen Drei Könige

Die Weihnachtszeit dauert in Mexiko recht lange. Sie beginnt am 16. Dezember mit einer Posada, wobei diese neun Tage die Schwangerschaft der Jungfrau Maria symbolisieren sollen. Die Posada ist also ein wichtiger Meilenstein in den mexikanischen Feierlichkeiten. Sie ziehen sich bis in das neue Jahr hinein und enden erst am Tag der Heiligen Drei Könige.

Sie sind es übrigens, die den Kindern die Geschenke bringen. Der Dreikönigstag hat für die Kinder eine viel größere Bedeutung als die Nochebuena, weil sie an beiden Tagen ein paar kleine oder große Überraschungen auspacken dürfen. Bei der Vorfreude unterscheidet sich das mexikanische Weihnachtsfest dann allerdings wenig von den Feierlichkeiten auf der ganzen Welt.

Weihnachten in Mexiko – Häufige Fragen und Antworten

Was wird in Mexiko an Weihnachten gegessen?

Typische Weihnachtsessen in Mexiko sind Pavo o Guajolote (ein gefüllter Truthahn) sowie El bacalao (Kabeljau mit Tomatensauce, Zwiebeln, Oliven und Chilischoten).

Wie sagt man in Mexiko Frohe Weihnachten?

In Mexiko sagt man Feliz navidad!

Wie warm ist es im Dezember in Mexiko?

Die Temperaturen liegen in Mexiko im Dezember zwischen 9°C und 22°C.

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