Im hohen Norden Europas ist Weihnachten besonders schön. Schließlich darf man in Schweden im Dezember mit einer ganzen Menge Schnee rechnen, den wohl jeder zum Fest der Liebe mag.
Doch auch wenn der Schnee gelegentlich auf sich warten lässt, verstehen es die Skandinavier, Weihnachten nach Lust und Laune zu feiern. Weihnachten in Schweden ist ein sehr geselliges und fröhliches Fest mit der ganzen Familie, wobei aber auch ein Kirchenbesuch auf Wunsch auf der Liste steht.
Gut und gerne gegessen und getrunken wird in Schweden natürlich ebenfalls. Worauf muss man sich also einstellen, wenn man an Weihnachten in Schweden zu Besuch ist?
Inhalt
Weihnachten in Schweden: 9 interessante Fakten und Unterschiede
- Zum ersten Advent öffnen in vielen schwedischen Städten die beliebten Weihnachtsmärkte in schönster Weihnachtsstimmung mit Kunsthandwerk und natürlich reichlich Glögg, der schwedischen Variante des Glühwein.
- Mit „God jul!“ wünschen man sich in Schweden frohe Weihnachten.
- An Weihnachten bleiben in Schweden die Türen und Fenster den ganzen Abend lang geöffnet. Dann legen Nachbarn und Freunde kleine Geschenke ins Haus.
- Um 15 Uhr versammeln sich an Heiligabend viele Schweden vor dem Fernseher, um alte Disney-Filme mit Donald Duck anzusehen.
- Beliebtes Weihnachtsessen in ganz Schweden ist das Julbord, ein Weihnachtsbuffet aus traditionellen Speisen. Das schwedische Weihnachtsessen wird mit dem Glögg eröffnet.
- Die Julklapp Reime gehören ebenfalls traditionell in Schweden zu Weihnachten. So werden vor der Geschenkzeremonie kleine Gedichte vor dem Weihnachtsbaum vorgetragen.
- Die Weihnachtsgeschenke bringt nicht wie in Deutschland der Weihnachtsmann, sondern der Weihnachtswichtel Tomte. In vorchristlicher Zeit war der Julbock der Geschenkeüberbringer.
- Viele Schweden stellen den Weihnachtsbaum am 23.12. auf. Dieser stammt häufig aus dem eigenen Wald.
- Eine hübsche Tradition ist, seinen Hauswichtel – dem Tomte – an Heiligabend mit einem Geschenk zu danken, in dem eine Schüssel Milchreis vor die Haustür gestellt wird.
Schwedische Weihnachtstraditionen
Eine der schönsten schwedischen Weihnachtstraditionen ist sicherlich das Luciafest. Es findet am 13. Dezember statt und hat eine sehr lange Tradition. Die älteste Tochter der darf sich als Lucia verkleiden und weckt die Familie. Zu erkennen ist sie an einem langen weißen Kleid mit dem roten Samtbund und dem Preiselbeerkranz auf dem Kopf. Er ist mit Kerzen verziert. Der Luciatag wird im Kindergarten und in der Schule, aber natürlich auch in der Kirche gefeiert.
Eine ebenso hübsche Tradition ist der Wichtelabend. Am 23. Dezember bereitet man den Heiligen Abend vor. Damit alles rechtzeitig erledigt ist, müssen die hauseigenen Wichtel tatkräftig unterstützen. Damit sie keinen Unsinn anstellen und auch im kommenden Jahr fleißig anpacken, kann ein kleines Dankeschön nicht schaden.
Am Heiligen Abend stellt man den Wichteln deshalb eine Schüssel mit Milchbrei hin. So haben auch die kleinen Kerle einen Grund zum Feiern. Nicht überliefert ist übrigens, was passiert, wenn man den Milchbrei versehentlich vergisst und das Wichtelfest zu Weihnachten damit ausfallen lässt.
Der übliche Einkauf des Weihnachtsbaums gehört natürlich auch in Schweden zu den beliebten Traditionen, wobei mancher Baum im eigenen Wald geschlagen wird, wenn das möglich ist. Wer diese Chance nicht hat, kauft den Baum im Handel und stellt ihn dann gemeinsam zu Hause auf. Danach beendet man den Tag mit einem gemeinsamen Fernsehabend.
Auch Weihnachtslieder sind Bestandteil des schwedischen Weihnachtsfest. Die bekanntesten sind:
- Nu tändas tusen juleljus
- Stjärna från Betlehem
- Det strålar en stjärna förunderlig blid
Heiligabend in Schweden
Der Heilige Abend ist der wichtigste Weihnachtsfeiertag. Er steht ganz im Sinne der Familie, die sich an diesem Tag gegenseitig besucht. Vor der Bescherung steht ein gemütliches Festessen mit der ganzen Familie. Auf dem Tisch steht dann vielleicht ein Weihnachtsschinken, häufig bereitet man aber auch ein richtiges weihnachtliches Mahl mit mehreren Gängen vor.
Der Heilig Abend endet mit einem Tanz um den Weihnachtsbaum, der am liebsten in der Mitte des Zimmers aufgestellt wird. Bescherung feiert man übrigens auch am 24.12., sie findet irgendwann nach dem Abendessen statt. Am besten lässt man übrigens Türen und Fenster offen, denn es kann sein, dass dort von liebevollen Nachbarn noch das eine oder andere Geschenk abgestellt wird.
Der Gang in die Kirche steht meistens eher am 25. oder am 26. Dezember auf dem Plan, nicht aber an Heiligabend.
Weihnachten in Schweden: Die häufigsten Fragen und Antworten
Wie feiert man in Schweden Weihnachten?
Das Weihnachtsfest beginnt eigentlich schon am 23. Dezember mit dem Aufstellen des Weihnachtsbaums und dem Wichtelfest. Am Heiligen Abend trifft sich die Familie zum Essen und zur Bescherung, und auch am 25. Dezember ist die ganze Familie zusammen. Gerne geht man am 1. oder 2. Weihnachtstag in die Kirche.
Was ist in Schweden am Heilig Abend üblich?
Nach dem Essen und der Bescherung steht der Tanz um den Weihnachtbaum an. Der Heilig Abend ist also ziemlich gesellig und unterhaltsam.
Wer bringt in Schweden die Geschenke zu Weihnachten?
Früher brachte ein Ziegenbock die Geschenke. Heute ist der Ziegenbock nur noch ein Begleiter des Weihnachtsmanns. Unterstützung bekommen die beiden von drei Kobolden, die bei der Bescherung tatkräftige Hilfe leisten. Als Dankeschön dürfen die Kinder ein kleines Gedicht aufsagen.
Was isst man zu Weihnachten in Schweden?
Das traditionelle Weihnachtsessen heißt Julbord. Es zieht sich über mehrere Stunden hin und ist äußerst lecker. Das Julbord ähnelt einem Buffet mit Selbstbedienung. Die typischen Köstlichkeiten auf einem Julbord unterscheiden sich je nach Region. Üblich ist aber sauer eingelegter Hering, Lachs, Aal, Wurst, Köttbullar, Julskinka, Rote-Bete-Salat, Rotkohl und als Nachtisch Käse, Eiskonfekt, Früchte, Plätzchen und Nüsse.
Wie viele Weihnachtsfeiertage gibt es in Schweden?
Schweden feiert Weihnachten vom 24. Dezember bis zum 26. Dezember, es gibt also insgesamt drei Weihnachtsfeiertage. Die Weihnachtszeit endet am 13. Januar. Dieser Tag heißt auch Sankt-Knuts-Tag. An diesem Tag tanzt man noch einmal um den Weihnachtsbaum, der danach entsorgt wird.
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